Venus Genetrix – die Mutter Gottes

Die “Mutter Gottes” in Bezug auf Julius Caesar ist die Göttin Venus. Die väterliche Familie von Caesar, die Julii oder Iulii, behauptete, von Iulus, alias Ascanius, dem Sohn des italienischen Helden Aeneas von Troja, abzustammen. Aeneas war der Sohn der Göttin Aphrodite/Venus. Daher wurde Venus als die “Mutter Gottes” in Bezug auf Divus Iulius betrachtet.

Diese Münze ist ein faszinierendes Stück Geschichte, geprägt in der Zeit der Römischen Republik. Auf der Vorderseite ist der Kopf der Venus, der römischen Göttin der Liebe und Schönheit, abgebildet. Sie trägt ein Diadem und ist nach rechts gerichtet.

Die Rückseite zeigt eine Szene aus der Mythologie: Aeneas, Sohn der Aphrodite/ Venus, der legendäre Held Trojas und Vorfahr der Römer, trägt das Palladium (eine heilige Statue) in seiner rechten Hand und seinen Vater Anchises auf der linken Schulter. Die Inschrift CAESAR ist auf der rechten Seite zu sehen.

Die Münze wurde von Julius Caesar geprägt. Sie stammt aus den Jahren 47-46 v. Chr., einer Zeit großer politischer Veränderungen und Unruhen in Rom. Dieses Stück ist nicht nur eine Münze, sondern ein Fenster in die Vergangenheit, das uns einen Einblick in die Kultur und Geschichte der Römischen Republik gibt.

Aus Vergils Aeneis, Buch II:

“Nachdem ich diese Worte gesprochen hatte, legte ich ein löwenfarbenes Fell über meine breiten Schultern und meinen gebeugten Nacken und nahm die Last auf mich. Der kleine Iulus umklammert meine rechte Hand und folgt seinem Vater mit ungleichen Schritten; hinter uns kommt meine Frau. Wir gehen durch die schattigen Orte.”

Dieser Abschnitt beschreibt den trojanischen Helden Aeneas, der seinen Vater Anchises auf seinen Schultern trägt, seinen Sohn Iulus der seine Hand hält, und seine Frau Creusa, die ihnen folgt, während sie aus der brennenden Stadt Troja fliehen. Es ist ein ergreifender Moment, der Aeneas’ Rolle als Familienvater und Anführer hervorhebt.

Zur Verbindung zwischen Julius Caesar und Aeneas: Julius Caesar entstammte dem angesehenen altrömischen Patriziergeschlecht der Julier (lateinisch gens Iulia), das seine Wurzeln auf Iulus, den Sohn des trojanischen Prinzen Aeneas, zurückführte2Aeneas war der Sage nach Sohn der Göttin Venus2. Auf dem Gipfel seiner Macht 45 v. Chr. ließ Caesar zu Ehren der Venus einen Tempel errichten, um seine Verbindung zu dieser Göttin hervorzuheben2. Diese mythologische Abstammung wurde genutzt, um die Legitimität und göttliche Unterstützung der Herrschaft Caesars und später der julisch-claudischen Dynastie zu unterstreichen.

Eine 1,64 m hohe römische Statue aus parischem Marmor aus der Zeit zwischen Ende des 1. Jahrhunderts v. Chr. und Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. wurde 1650 in Fréjus (Forum Julii) entdeckt . Sie gilt als die beste römische Kopie des verlorenen griechischen Werks.

Der Tempel der Venus Genetrix wurde im Forum von Caesar in Rom errichtet und am 26. September 46 v. Chr. der Göttin Venus Genetrix gewidmet. Venus Genetrix, was “Mutter Venus” bedeutet, war die Gründungsgöttin der Julier. Drei Säulen des Tempels wurden wieder aufgerichtet:

Im Tempel befand sich eine goldene Statue von Cleopatra, die als Göttin Isis dargestellt wurde1. Diese Darstellung war umstritten, da sie Cleopatra, die Mutter von Caesars Sohn Caesarion, direkt mit der Göttin Venus in Verbindung brachte, die als Mutter der Römer galt2. Es gibt auch eine Darstellung von Cleopatra und Caesarion als Venus und Cupid auf einem Wandbild aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., das sich im Tempel der Venus Genetrix befindet3.

Der Isis-Kult war in Rom während der späten Republik bis zur flavischen Dynastie sehr beliebt4. Isis war eine ägyptische Göttin, die oft mit der römischen Göttin Venus gleichgesetzt wurde. Cleopatra, die letzte Königin von Ägypten, stellte sich selbst als Inkarnation der Göttin Isis dar und förderte den Isis-Kult in Ägypten und Rom.

Die Verbindung zwischen dem Isis-Kult und dem Tempel der Venus Genetrix durch die goldenen Statuen von Cleopatra und Caesarion zeigt die Verschmelzung von römischen und ägyptischen Kulten und die politische Nutzung von Religion zur Legitimierung der Macht.

Der Mond war das Gestirn der Isis, als deren Inkarnation sich Kleopatra VII. betrachtete.

Mondsichelmadonna:

Kleopatras Tochter Kleopatra VIII Selene (=Mond) heiratete Juba II. und wurde Königin von Mauretanien.

Münze von Juba II (r. 29 v. Chr. – 23 n. Chr.) und Cleopatra Selene II (c. 40 v. Chr. – 5 v. Chr.). Vorderseite: Juba II mit Diadem und der Legende “Rex Iuba” (lat.“König Juba”). Rückseite: Drapierte Cleopatra Selene II mit Diadem und Schriftzug “Basilissa Kleopatra” (Griechisch, “Königin Cleopatra”). Geprägt in Caesarea, Mauretanien, (in der Nähe des heutigen Cherchell, Algerien).

Juba benannte seine neue Hauptstadt zu Ehren Caesars in Caesarea (heute CherchellAlgerien) um und machte sie nach dem Vorbild Alexandrias zu einem Kulturzentrum; hierher ließ er auch ägyptische Kunstwerke überführen. Auch der berühmte Brustpanzer mit einer Abbildung des Divus Iulius wurde hier gefunden:

Divus Iulius wendet sich der Venus Genetrix zu, hinter welcher Cupido mit Pfeil und Bogen zu sehen ist.