Die Spaltung des Divus-Iulius-Kultes

Die Spaltung des Divus-Iulius-Kultes

Die Ermordung von Julius Caesar am 15. März 44 v. Chr. löste tumultartige Szenen in Rom aus und führte letzlich zur Spaltung des Divus-Iulius-Kultes. Antonius und Fulvia, eine mächtige politische Kraft in Rom, inszenierten die Trauerfeier und spielten eine entscheidende Rolle in der nachfolgenden politischen Landschaft.

Inmitten dieser turbulenten Zeiten, nach dem Tod Fulvias ging Antonius eine Beziehung mit Kleopatra ein, was zu einem Bruch mit Octavian führte. Diese Beziehung war nicht nur persönlich, sondern hatte auch weitreichende politische Auswirkungen. Antonius und Kleopatra hatten drei gemeinsame Kinder, was die politischen, militärischen und romantischen Bindungen zwischen ihnen unterstrich.

Zwei Kinder, Caesarion und Antyllus, spielten eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Römischen Reiches. Caesarion, der Sohn von Kleopatra und Julius Caesar, war von 44 bis 30 v. Chr. König von Ägypten. Antyllus, der Sohn von Antonius und Fulvia, begleitete seinen Vater auf dessen Feldzügen und nach Ägypten.

Die Spaltung des Divus-Iulius-Kultes erreichte ihren Höhepunkt mit dem Tod von Caesarion und Antyllus. Nach dem Sieg über Antonius und Kleopatra ließ Octavian Caesarion und Antyllus ermorden. Diese Ereignisse markierten das Ende einer Ära und den Beginn einer neuen Phase in der Geschichte des Römischen Reiches.

Der Divus-Iulius-Kult entwickelte sich weiter. Der Tempel des Divus Iulius wurde bereits zwei Jahre nach der Ermordung Caesars im Jahr 42 v. Chr. unter dem Druck der Triumvirn Octavian, Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus durch den Senat gelobt. Aber erst am 18. August 29 v. Chr. nach dem Sieg über Antonius und Kleopatra wurde der Tempel nach einem dreitägigen Triumph Octavians, des späteren Augustus, geweiht.

Marcus Antonius, der Flamen des Divus Iulius, war möglicherweise zu Beginn für die Schaffung oder die Erlaubnis des Kultes verantwortlich. Die Maßnahmen von Octavian im Jahr 29 v. Chr. waren keine neue Gründung, sondern eine Änderung eines älteren Kultes.

Im Kontext des perusinischen Krieges (41/40 v. Chr.) gibt es bemerkenswerte Artefakte, wie etwa Bleigeschosse, die bereits mit der Inschrift “Divus Iulius” versehen sind. Interessanterweise erscheint dieser Titel auf Münzen erst im Jahr 39 v. Chr.

Nach der Eroberung von Perusia soll Octavian 300 Männer an einem Altar für den Divus Iulius geopfert haben. Dieses Vorgehen Octavians ist besonders bemerkenswert, da es als direkte Provokation gegen Antonius interpretiert werden kann. Die geopferten Männer waren nämlich Anhänger von M. Anton.

Diese Aktion von Octavian könnte auch eine Reaktion auf Antonius’ mangelnde Anerkennung der Verehrung Caesars als Divus gewesen sein. Antonius weigerte sich nämlich, sein Amt als Flamen zu übernehmen, was als offizielle Anerkennung der Verehrung Caesars als Divus galt.

Nach dem Sieg bei Actium wurden die erbeuteten Schiffsschnäbel der Flotte von Antonius und Kleopatra am Tempel des Divus Iulius befestigt. Dies unterstrich den Sieg des jungen Caesar über seine Konkurrenten, welche ebenfalls Caesar verehrt, ja sogar geliebt hatten.